Steinbildhauerei Vincent – Vom Arbeiten mit Zeit, Stein und Haltung


Wer mit Stein arbeitet, arbeitet mit Jahrhunderten. Wer mit Nachhaltigkeit arbeitet, mit der Zukunft. In meiner Werkstatt verbinde ich beides.“

— Timothy C. Vincent, Steinbildhauer und Nachhaltigkeitsmanager

 

Was bleibt – und was sich ändern muss

Ich bin Steinbildhauer. Mein Werkstoff ist alt, meine Werkzeuge bewährt – und doch steht mein Handwerk heute vor fundamentalen Fragen:

Wie gehen wir mit Ressourcen um, die endlich sind? Wie gestalten wir Erinnerungskultur in einer Gesellschaft im Wandel? Und wie schaffen wir es, im Kleinen Verantwortung für das Große zu übernehmen? Diese Fragen treiben mich um – nicht nur als Unternehmer, sondern als Teil einer Gesellschaft, die vor ökologischen und sozialen Kipppunkten steht. Deshalb ist Nachhaltigkeit für mich kein Zertifikat an der Wand, sondern eine Haltung, die jede Entscheidung durchdringt: von der Auswahl der Steine bis zur Gestaltung der Lieferkette, von der Mitarbeiterschulung bis zur Energieversorgung meiner Werkstatt.

 

Stein ist Gedächtnis – und Verantwortung

 

Ein Grabmal ist mehr als ein Objekt. Es ist verdichtete Zeit, verdichtete Bedeutung. Doch auch dieser Ausdruck von Dauer muss sich verändern – angesichts von Ressourcenknappheit, Platzmangel und veränderten Trauerkulturen. Ich habe deshalb früh begonnen, Grabmale zu recyceln und neu zu gestalten – nicht aus Pragmatismus, sondern aus Überzeugung: Jeder Stein verdient eine zweite Würde. Mit dem Projekt „Recycling-Grabstein.de“ habe ich eine Plattform geschaffen, die zeigt, wie alte Materialien zu neuen Trägern von Bedeutung werden können – individuell, wertschätzend, zirkulär.


„Die Transformation des Handwerks beginnt dort, wo wir uns fragen: Was bedeutet Würde in einer endlichen Welt?“

 

Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip – kein Marketingsiegel


Mein Betrieb arbeitet mit Ökostrom, setzt auf regionale Materialien und lebt Kreislaufwirtschaft. Das allein ist noch kein Grund zur Auszeichnung. Entscheidend ist: Wir entwickeln uns kontinuierlich weiter. Ich habe mein Unternehmen nach dem ZNU-Standard für nachhaltiges Wirtschaften ausrichten lassen und dokumentiere meine Fortschritte im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Aber noch wichtiger ist: Ich begleite inzwischen auch andere Unternehmen auf diesem Weg – als Auditor, Berater und Impulsgeber.

 

„Das Handwerk hat eine doppelte Kraft: Es kann mit den Händen gestalten und mit dem Herzen verändern.“



Der Betrieb als Resonanzraum

 

Nachhaltigkeit ist für mich kein Ziel, sondern ein sozialer Prozess. Deshalb verstehe ich meine Werkstatt auch als Ort der Reflexion, Begegnung und Bildung. Ich gebe Workshops, halte Vorträge und entwickle Projekte, die weit über die Steinmetzkunst hinausgehen – etwa den „Ewigkeitsbrunnen“ als Konzept für eine neue Trauer- und Erinnerungskultur oder die Verbindung von Naturstein und BNE-Bildung im kommunalen Raum. Ich arbeite mit Schulen, Vereinen, Kommunen – und manchmal einfach mit Nachbar:innen, die Fragen haben. Denn Wandel beginnt nicht bei Gesetzen oder EU-Richtlinien. Er beginnt im Kopf. Und manchmal: am Werkblock.

 

 

Was ich glaube


Ich glaube, dass wir als Handwerker nicht nur Produkte hinterlassen sollten – sondern Spuren. Ich glaube an die Kraft des Konkreten, des Regionalen, des Echten. Und ich glaube, dass wir unsere Zukunft nicht sichern, indem wir einfach „grüner“ wirtschaften – sondern indem wir lernen, anders zu denken: vernetzt, verantwortlich, verwundbar.

 

„Das Handwerk der Zukunft ist nicht nostalgisch. Es ist radikal im besten Sinn: Es geht an die Wurzel.“


 

Ein Handwerk, das bleibt – weil es sich wandelt

 

Die Steinbildhauerei Vincent ist kein großes Unternehmen. Aber sie ist ein Beispiel dafür, wie selbst kleine Betriebe große Fragen stellen – und ernsthaft  Antworten finden. Nachhaltigkeit ist bei uns kein Zusatzmodul, sondern die Grundlage unseres Tuns.

Wenn Sie mit uns arbeiten, kaufen Sie nicht nur ein Grabmal, ein Relief oder einen Brunnen. Sie entscheiden sich für einen Betrieb, der Verantwortung übernimmt – für Materialien, für Menschen, für Zeit.

 

Bereit für den Wandel. In Stein gemeißelt – und offen für Neues.